Ist nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU Englisch als EU-Sprache noch zeitgemäß? Damit beschäftigt sich ein so interessantes wie humorvolles Hörspiel im Radio.
Unterhaltung soll hier nicht zu kurz kommen. Vor allem dann nicht, wenn sie sich mit Sprache beschäftigt. So hörte ich vor wenigen Tagen ein Hörspiel im Radio, das sich mit der Frage beschäftigt, ob Englisch als EU-Sprache noch zeitgemäß ist. Immerhin ist diese Sprache seit dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union nur noch Amtssprache in Irland, Malta und Zypern! (Wobei, nebenbei bemerkt, Englisch dort lediglich Amts‑, aber nicht Umgangssprache ist.)
Ist Englisch als EU-Sprache noch zeitgemäß?
Also macht sich in diesem Hörspiel ein „Jungakademiker ohne feste Stelle“ (Sendungsseite) nach Brüssel auf, um die zuständige EU-Kommissarin von der Notwendigkeit zu überzeugen, Englisch als gemeinsame Sprache in den Gremien der EU durch eine andere zu ersetzen. Und diese soll ausgerechnet das Volapük sein! (Bevor Sie ob des Namens lachen: Diese sogenannte Plansprache existiert wirklich; siehe den entsprechenden Wikipedia-Artikel!)
Dabei führt dieser Jungakademiker die EU-Kommissarin auf eine imaginierte Reise nach Baden zu dem Pfarrer Johann Martin Schleyer, der das Volapük erfunden hat, und nach Polen zum Arzt Ludwik Lejzer Zamenhof, dem Erfinder des Esperanto, dem größten (und erfolgreicheren) Konkurrenten des Volapük. Hierbei soll Zamenhof bestochen werden, „seine“ Sprache zurückzuziehen. Die Dispute zwischen Schleyer und Vertretern der katholischen Kirche und die zwischen Zamenhof bzw. seiner Frau und Schleyer sind höchst amüsant. Sie vermitteln so ganz nebenbei auch interessante Hintergründe über diese Personen und die jeweiligen Plansprachen. Und das, nicht ohne den Humor aus den Augen (sprich: den Ohren) zu verlieren!
Das Hörspiel: „Pfarrer Weltsprech und Doktor Hoffnung“ von Frank Naumann, MDR KULTUR vom 7. November 2022, eine Produktion des Senders von 2017 (58 Minuten). Der Autor ist übrigens sowohl Kommunikationspsychologe als auch Sachbuch- und Hörspielautor.
(Siehe hier auch passend zum Thema „Wie bitte? Über Sprachen in der EU“ und „Esperanto: die (verhinderte) Weltsprache“!)
Ich schlage Ithkuil vor: https://de.wikipedia.org/wiki/Ithkuil. Auf diese Art und Weise kann sich keine gegenwärtige Sprache bevorzugt oder benachteiligt fühlen. Klingon wäre eine andere Möglichkeit.
So schnell hat ja noch nie jemand einen Beitrag kommentiert!
Ernst gemeint? Nun ja, wenn Wikipedia schon schreibt, dass Ithkuil „eine Sprache [sei], die in ihrer grammatischen Struktur extrem kompliziert ist, so dass der Aufwand, sie zu erlernen, im Vergleich zu anderen (natürlichen wie konstruierten) Sprachen enorm wäre“, dann sehe ich ziemlich schwarz. Ebenso für die klingonische Sprache.
Meine Mutter hatte übrigens in ihren späteren Lebensjahren noch angefangen, Esperanto zu lernen. Wie ich mich erinnere, sagte sie damals, dass es ziemlich leicht zu erlernen sei.