Wie stark prägt uns die Muttersprache? Eine Sendung auf Arte gibt hoch interessante Antworten.
Wie stark prägt uns die Muttersprache?
Klischees behaupten, dass Französinnen und Franzosen elegant seien und sich das auch in ihrer Sprache spiegele. Die Deutschen hingegen seien technisch und bürokratisch; entsprechend „schnarrend und hart“ klänge ihre Sprache. Vorurteile? Der Universalgelehrte Wilhelm von Humboldt sagte Anfang des 19. Jahrhunderts: Nein! Umgekehrt seien Sprachen aber auch in der Lage, unser Denken zu beeinflussen.
Wie stark prägt uns die Muttersprache? Oder, anders gefragt, wären wir andere Menschen, wenn wir mit einer anderen Muttersprache aufgewachsen wären?
Sprachen geben den Dingen Namen. Aber wie sie das tun und mit welchen Schwerpunkten, spiegelt auch, was einer Kultur wichtig ist und was nicht. Als ein anschauliches Beispiel wird in der Sendung die Bestimmung „die Hand des Onkels“ herangezogen. Je nach Sprache können damit aber sowohl ganz unterschiedliche Menschen als auch ganz andere Körperteile gemeint sein. Sogar (Interpretationen von) Farben lassen uns die Welt völlig unterschiedlich sehen, und andere Völker können mit Angaben wie „links“ oder „rechts“ gar nichts anfangen!
Die hoch interessante Sendung auf Arte: „Wie stark prägt uns die Muttersprache?“ (28 Minuten, abrufbar bis zum 15. Dezember 2024).
(Siehe hier etwa auch „Wie bitte? Über Sprachen in der EU“ und in meinen Notizen „Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort“, ein Zitat von Rainer Maria Rilke!)