Solastalgie? Nie gehört, werden Sie vermutlich denken. Aber Sie werden das Wort in Zukunft wahrscheinlich öfter hören.
Solastalgie?
Auch wenn Sie das Wort vermutlich noch nie gehört haben, ist es sehr gut möglich, dass Sie es in Zukunft öfter hören und lesen werden: Solastalgie.
Geprägt 2005 durch den australischen Naturphilosophen Glenn Albrecht, handelt es sich also um einen relativ neuen Begriff. Er ist ein Neologismus, der aus einer Kombination aus dem lateinischen Wort sōlācium für „Trost“ und der griechischen Wurzel -algia für „Schmerz, Leiden, Krankheit“ besteht.
Während die Nostalgie auf die Vergangenheit gerichtet ist, bezieht sich die Solastalgie auf die Gegenwart oder die Zukunft. Seit dem Bericht der Lancet Commission on Health and Climate Change von 2015 wird Solastalgie zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die psychische Gesundheit gezählt. Viele Menschen empfinden nämlich einen tiefen Schmerz angesichts der zunehmenden Zerstörung unserer Natur, unserer Lebensgrundlagen und unserer Umwelt. Für dieses Leiden gibt es nun ein Wort.
Siehe auch
- Süddeutsche Zeitung: „Gesundheit: Wie der Klimawandel auf die Psyche schlägt“ von Jana Hauschild vom 25. April 2018
- RiffReporter: „Der Klimawandel greift auch die seelische Gesundheit an“ von Christopher Schrader vom 23. April 2018
- Is this how you feel?, eine beeindruckende Sammlung von Antworten auf die Frage „How does climate change make you feel?“ an „the world’s leading climate scientists“ (englisch)
- Deutschlandfunk Kultur: „Solastalgie: Der Schmerz über die Umweltzerstörung“ von Simone Miller mit Jean-Pierre Wils vom 9. Juli 2023 (Audio, 42 Minuten)
- Wikipedia: Solastalgie
- und hier „Klimahysterie: Unwort des Jahres 2019“ sowie, wenn Sie sich für passende Schriften interessieren, „Coastline, die Schrift zum Klimawandel“ und „Die ertrinkende Schrift: Garamond Warming“