Wir alle kennen sie aus Comic-Heften, diese lautmalerischen Ausdrücke wie das im Titel genannte „räusper“. Sie sind sogenannte Inflektive. Aber woher kommen sie und wie werden sie gebildet? Der Autor erklärt.
Wer Comics mag, kennt sie, diese lautmalerischen Ausdrücke wie etwa „räusper“, „hust“, „heul“, „seufz“ usw. Sie sind sogenannte Inflektive, die durch Weglassen der Infinitivendungen -n oder -en gebildet werden, also nur den Verbstamm wiedergeben. Scherzhaft werden sie auch „Erikativ“ nach Erika Fuchs genannt, die diese grammatische Form als Übersetzerin der Micky-Maus-Comics im Deutschen populär machte.
Der grammatische Terminus „Inflektiv“ wurde allerdings erst 1998 von dem Germanisten Oliver Teuber eingeführt, der den Ursprung der Inflektive lange vor der Comic-Zeit sah, denn bereits Wilhelm Busch (* 15. April 1832, † 9. Januar 1908) benutzte sie, so etwa in „Max und Moritz“:
Wieder tönt es: „Meck, meck, meck!“
Plumps! Da ist der Scheider weg!
In Comics — und Busch darf man durchaus als einen Vorläufer, wenn nicht gar als deren Erfinder sehen! — werden und wurden sie vornehmlich als Lautwörter (Onomatopoetica) eingesetzt, um die auf dem Papier nicht realisierbaren Laute und Klänge indirekt darzustellen.
Doch die Käfer, kritze, kratze!
Kommen schnell aus der Matratze.
Wenngleich solche Verkürzungen und Vereinfachungen inzwischen Eingang in die SMS- und Chat-Sprache gehalten haben, sollten Sie aus naheliegenden Gründen davon absehen, sie in die Alltagssprache zu integrieren!
(Für weitere Informationen siehe auch Torsten Siever: „Der Ursprung von Inflektiven“; öffnet in neuem Fenster!)
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