„Krisenmodus“ ist Wort des Jahres 2023

Die Gesell­schaft für deut­sche Spra­che hat gewählt: „Kri­sen­mo­dus“ ist Wort des Jah­res 2023. 

„Krisenmodus“ ist Wort des Jahres 2023

Das Wort des Jah­res 2023 ist „Kri­sen­mo­dus“. Dies gab Jury der Gesell­schaft für deut­sche Spra­che (GfdS) in Wies­ba­den vor weni­gen Tagen bekannt. Seit 1977 kürt der ein­ge­tra­gene Ver­ein regel­mä­ßig „Wör­ter und Wen­dun­gen, die das poli­ti­sche, wirt­schaft­li­che und gesell­schaft­li­che Leben eines Jah­res sprach­lich in beson­de­rer Weise bestimmt haben“. Ent­schei­dend sei dabei „nicht die Häu­fig­keit eines Aus­drucks, son­dern viel­mehr seine Signi­fi­kanz und Popularität“.

Zur dies­jäh­ri­gen Wahl schreibt der Ver­ein;

Kri­sen gab es schon immer. Aber in die­sem Jahr schei­nen die Kri­sen und ihre Bewäl­ti­gung zu kul­mi­nie­ren. Um einen Satz des Vize­kanz­lers zu modi­fi­zie­ren: Wir sind umzin­gelt von Kri­sen. Noch nicht bewäl­tigte Kri­sen wie Kli­ma­wan­del, der Russland-​Ukraine-​Krieg oder die Ener­gie­krise wer­den von neuen Kri­sen ein­ge­holt. Nah­ost­krieg, Infla­tion und Schul­den­krise kamen nun hinzu und auch die Bil­dungs­krise spitzte sich zu. Der Aus­nah­me­zu­stand ist längst zum Dau­er­zu­stand gewor­den. Gefühle wie Unsi­cher­heit, Ängste, Wut, Hilf­lo­sig­keit und Ohn­macht prä­gen den All­tag vie­ler Men­schen. Zwi­schen Apa­thie und Alar­mis­mus zu einem ange­mes­se­nen Umgang mit den andau­ern­den Aus­nah­me­si­tua­tio­nen zu fin­den, fällt schwer. Lin­gu­is­tisch zu beob­ach­ten ist dies an einer zuneh­men­den sprach­li­chen Radi­ka­li­sie­rung im öffent­li­chen Raum.

Doch auch die wei­te­ren in die Aus­wahl gezo­ge­nen Wör­ter sind durch­aus inter­es­sant. Die kom­plette Liste:

  1. Kri­sen­mo­dus
  2. Anti­se­mi­tis­mus
  3. lese­un­fä­hig
  4. KI-​Boom
  5. Ampelz­off
  6. hybride Kriegs­füh­rung
  7. Migra­ti­ons­bremse
  8. Mil­li­ar­den­loch
  9. Teil­zeit­ge­sell­schaft
  10. Kuss­skan­dal

Das Lesen der Begrün­dun­gen für die Aus­wahl die­ser wei­te­ren Wör­ter ist, weil ebenso inter­es­sant, durch­aus zu empfehlen!

Siehe hier auch

Ronald M. Filkas
Gelernter Schriftsetzer im Handsatz, Studium der Germanistik, zertifiziert abgeschlossene Fortbildungen „Web-Publishing Schwerpunkt DTP“ und Online-Redaktion, langjährige Erfahrungen als Schriftsetzer/ DTP-Fachkraft und als Korrektor und Lektor in Druckereien, Redaktionen und Verlagen. Mehr? Seite „Über mich“!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert