Sie glauben, deutsche Sprachkenntnisse sind für das Berufsleben nicht so wichtig? Irrtum: Einer Meldung zufolge konnten viele Stellen nicht besetzt werden, weil die Bewerber/-innen den Deutschtest nicht bestanden haben! Wo? Immerhin beim Bundeskriminalamt.
Es wurde hier im Beitrag „Unser Sprachniveau sinkt!“ schon darauf hingewiesen, dass es mit unseren deutschen Sprachkenntnissen nicht zum Besten bestellt ist. Dass wir uns auch mit unseren Englischkenntnissen oft weit überschätzen – ein andermal.
58 von 120 haben Deutschtest nicht bestanden
Wie wichtig gute Deutschkenntnisse für das Berufsleben sind, sollte eigentlich nicht besonders betont werden. Eigentlich! Doch in der Wirklichkeit sieht es oft anders aus. So meldet die Frankfurter Rundschau in der Druckausgabe vom gestrigen Tag unter Berufung auf einen Artikel des Nachrichtenmagazins Spiegel, dass das Bundeskriminalamt mehrere Dutzend Stellen nicht besetzen kann, weil reihenweise Bewerber/-innen den Deutschtest nicht bestanden haben. Nur 62 von 120 können ihre Ausbildung antreten!
Scheitern an der Rechtschreibung
Zu schwierig? Nun, an Wörtern wie „Stracciatella“ mag man scheitern können, aber an der Schreibung von „Ärgernis“ oder „Agentur“? An „Astralkörper“, „Inkrafttreten“ oder an „Säbelzahntiger“? Obwohl alle Bewerber/-innen über die Hochschulreife verfügten, scheiterten die restlichen an der Rechtschreibung und hatten damit den Deutschtest nicht bestanden!
Die Hürden bei der Aufnahmeprüfung [etwa das Alter, die Größe und den Sporttest betreffend; der Autor] wurden schon in den vergangenen Jahren bei der Polizei in den Ländern und beim Bund gesenkt. Wenn nun auch der Deutschtest reduziert oder gar abgeschafft wird, muss man sich schon fragen, was mit unserem Bildungssystem nicht in Ordnung ist.
wird der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) André Schulz zitiert.
Die Meldungen
„BKA-Bewerber scheitern an Deutschtests“, Frankfurter Rundschau vom 3. Dezember 2016, und „Sprache – Scheitern am Astralkörper.“, Der Spiegel 2016/49, hier allerdings nur die Einleitung, mehr nur für Abonnenten.
(Bildnachweis: Pixabay, Creative Commons CC0)
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