Bei der Schreibung von Indefinitpronomen herrschen häufig Unsicherheiten vor, so etwa bei der von „andere/anderer/anderes“: groß oder klein?
Es gibt im Deutschen (und nicht nur dort übrigens!) viele sogenannte „Indefinitpronomen“. Hierzu gehören etwa „etwas“, „alles“, „nichts“, „jemand“, „jede(r)“, „man“, „manche“, „einige“, Wörter in Verbindung mit „irgend-“ und viele weitere. Indefinitpronomen heißen auch „unbestimmtes Fürwort“. Doch wie schreiben wir sie eigentlich: groß oder klein?
Die verschiedenen Formen des Indefinitpronomens „andere/anderer/anderes“ beispielsweise schreiben wir im Allgemeinen klein. Dies gilt auch für Situationen, in denen andere Wortarten großzuschreiben sind, etwa in Verbindung mit einem Artikel oder mit Präposition und Artikel. Wir schreiben also „ein anderer“, „die andere“, „eins nach dem anderen“, „nichts anderes“ oder „etwas anderes“.
Nach all den Auseinandersetzungen mit dir habe ich nichts anderes erwartet.
Lass es uns langsam angehen und erledigen wir eins nach dem anderen.
Großschreiben kann man allerdings (muss es aber nicht!), wenn das Wort nicht als unbestimmtes Pronomen zu verstehen ist, sondern eine ganz bestimmte Vorstellung auslösen soll: „die Suche nach dem Anderen (= nach einer neuen, unbekannten Welt)“ oder „der Dialog mit dem Anderen (= dem Mitmenschen, dem Gegenüber)“.
Auf der verzweifelten Suche nach dem Anderen hat sie ihr eigentliches Ziel völlig aus den Augen verloren.
Und natürlich auch am Satzanfang, und dies gilt auch für die anderen genannten Indefinitpronomen!
Wenn Sie mehr zu Indefinitpronomen erfahren wollen (beide Seiten enthalten auch Übungen):
- Lingolia Deutsch: „Indefinitpronomen in der deutschen Grammatik“
- mein-deutschbuch.de: „Indefinitpronomen“
(Siehe hier auch „Ja und nein, groß oder klein?“, „Verben: Groß- oder Kleinschreibung?“!)