Wir hatten uns hier bereits über die Diktierfunktion von mobilen Kommunikations-Gerätschaften ausgelassen. Ein schönes Beispiel für die Kreativität dieser Funktion sendete mir unfreiwillig eine gute Freundin. Weiterlesen →
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Im Reich der Interpunktionen
Im Reich der Interpunktionen
nicht fürder goldner Friede prunkt:Die Semikolons werden Drohnen
genannt von Beistrich und von Punkt.Es bildet sich zur selben Stund
ein Antisemikolonbund.Die einzigen, die stumm entweichen
(wie immer), sind die Fragezeichen.Die Semikolons, die sehr jammern,
umstellt man mit geschwungnen Klammernund setzt die so gefangnen Wesen
noch obendrein in Parenthesen.Das Minuszeichen naht, und — schwapp!
da zieht es sie vom Leben ab.Kopfschüttelnd blicken auf die Leichen
die heimgekehrten Fragezeichen.Doch, wehe! neuer Kampf sich schürzt:
Gedankenstrich auf Komma stürzt —und fährt ihm schneidend durch den Hals,
bis dieser gleich — und ebenfalls(wie jener mörderisch bezweckt)
als Strichpunkt das Gefild bedeckt! …Stumm trägt man auf den Totengarten
die Semikolons beider Arten.Was übrig von Gedankenstrichen,
kommt schwarz und schweigsam nachgeschlichen.Das Ausrufszeichen hält die Predigt;
das Kolon dient ihm als Adjunkt.Dann, jeder Kommaform entledigt,
stapft heimwärts man, Strich, Punkt, Strich, Punkt …
Was die Schreibfehler betrifft …
Was die Schreibfehler betrifft, die manche Einfaltspinsel für ein Kennzeichen moralischer Hässlichkeit halten: Muss ich Ihnen eigens erklären, dass sie ein ganzes naives Gedicht der Erinnerungen und Genüsse ergeben können? Der bezaubernde Alkibiades stotterte so reizend, und das Kauderwelsch der Kindheit ist göttlich! Hüten Sie sich also davor, junge Adepten der Wollust, Ihre Freundin im Französischen zu unterrichten – sofern man nicht ihr Französischlehrer sein muss, um ihr Liebhaber zu werden. Charles Baudelaire: Auswahl tröstlicher Maximen über die Liebe, in: Wein und Haschisch, Essays
Keine Korrektoren mehr
Ja, eindeutig. Und wissen Sie warum? Weil die Medien ihre Schlussredaktionen abgeschafft haben. Nur „Spiegel“, „FAZ“, „Zeit“ und „Süddeutsche Zeitung“ leisten sich noch Korrektoren. Die anderen Verlage vertrauen auf Rechtschreibprogramme. Aber das ist falsch. Sie haben Qualität eingespart, und das verärgert die Leser. Fast alle regen sich über die vielen Druckfehler auf. Bastian Sick auf die Frage, ob der Umgang mit der deutschen Sprache in den Medien schlampiger geworden ist, gelesen bei kressNews vom 5. Juli 2017.
gut gelung.hetzlichen glückwuntsch
gut gelung
liebes ard
das war gans gut gemachtz.hetzlichen glückwuntsch ersmal datzu
noch 1 priwate frahge
wo bekompt man den solche hüpschen glas statuätten gemachd? Ich will eine für main fraun und würt mich freun.+
eure rämmi
(Kommentar zum „Tatort: Die Liebe, ein seltsames Spiel“ vom 21. Mai 2017)
Wohin korrekte Grammatik führt
„Sie reden ja komisch!“
„Ja, ich weiß. Das liegt an der korrekt verwendeten Grammatik und den ganzen Sätzen. Das überfordert viele.“ Gefunden bei facebook.com/binmitdabei
Die Sprache, eine Droge
Für einen Schauspieler ist die Sprache eine Droge. Sie überkommt einen, und man kann sich nicht wehren gegen sie. Der Genuss eines Kommas, die Überraschung eines Doppelpunktes, das Atemholen eines Gedankenstrichs, das sind Erlebnisse, die weitergegeben werden müssen. Inge Keller, Berliner Zeitung vom 14. Dezember 2013, zitiert nach MDR.de
Unser Sprachniveau sinkt!
Der Altphilologe Gerhard Wolf von der Universität Bayreuth befragte Professoren zur Studierfähigkeit ihrer Studenten – und bekam vernichtende Urteile: Defizite überall! Unser Sprachniveau sinkt. Weiterlesen →
Wer Bücher lesen kann …
Wer Bücher lesen kann, kann auch Menschen lesen. Wer Texte schreiben kann, kann auch die Welt verändern. Ob man sich einem Universum der Worte gegenüberstellt oder einem Universum der Dinge, macht letzten Endes keinen Unterschied. Marc Buhl in: Der rote Domino, Frankfurt am Main 2002
(Bereits früher in Ronalds Notizen unter „Bücher, Texte und das Universum“ veröffentlicht.)
Jason Smith über Schriftsetzer
Schriftsetzer im klassischen Sinne gibt es nicht mehr. Aber vielleicht wäre es gut, wenn Interaction-Design-Agenturen welche einstellen würden, die in den CSS genau die kleinen Berichtigungen vornähmen, wie sie es früher im Bleisatz taten. Jason Smith, Gründer von Fontsmith, zitiert nach PAGE online vom 19. Juli 2016