Was die Leichte Sprache für Menschen mit geringen Lesefähigkeiten ist, soll es auch für Menschen mit Schwierigkeiten mit der Hörverständlichkeit geben. ARD und ZDF nun auch in klarer Sprache!
ARD und ZDF nun auch in klarer Sprache
Die Leichte Sprache soll Menschen mit geringen Lesefähigkeiten ermöglichen, selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Zielgruppen dafür sind Menschen mit kognitiven Einschränkungen und funktionale Analphabeten. Aber auch Personen mit geringen Deutschkenntnissen oder solche, deren Erstsprache nicht Deutsch ist, sollen davon profitieren. Insgesamt also eine Zielgruppe, die rund 10 Millionen Menschen (!) umfasst. Viele Radioprogramme haben bereits spezielle Sendungen für sie eingerichtet.
Neben diesen gibt es aber auch Menschen, die Schwierigkeiten mit der Hörverständlichkeit haben. Dazu zählen etwa ältere Menschen oder solche, die über keine guten Lautsprecher verfügen. Deshalb sind die Angebote von ARD und ZDF nun auch in klarer Sprache abrufbar. Mit der Einführung dieses Angebots reagierten die Fernsehsender auf zunehmende Kritik, dass die Musik häufig zu laut sei und die Sprache überlagere.
Technisch richten die Sender hierfür eine neue Tonspur ein, auf der Hintergrundgeräusche und Musik leiser ausgespielt werden und so das gesprochene Wort besser verständlich sein soll. Weitere Informationen bei DWDL.de: „ARD und ZDF mit zusätzlicher Tonspur in ‚klarer Sprache‘“.
Ab dem 1. Juni 2022 senden nicht nur das Erste in klarer Sprache, sondern auch dessen regionale Fernsehprogramme wie der WDR, der NDR und RBB sowie das Zweite mit all seinen Spartensendern. Ich selbst habe das Angebot noch nicht ausprobiert, aber beschreiben Sie Ihre Erfahrungen damit gern in einem Kommentar!
(Nachtrag vom 23. Juli 2022: Inzwischen habe ich einen Beitrag gefunden, in dem genau erklärt wird, wie „klare Sprache“ funktioniert und wie Sie sie am Fernseher einstellen: Süddeutsche Zeitung: „Einstellung ‚Klare Sprache‘ im Fernsehen: So geht es“ vom 15. Juni 2022, ein Gespräch mit dem ZDF-Technik-Experten Frank Luley.)