Ein Lob des Fluchens

Flu­chen ist im All­ge­mei­nen ver­pönt. Nur warum eigent­lich, ver­dammt noch mal? Ein Text­bei­trag in Deutsch­land­funk Kul­tur zeigt, warum wir der Wut manch­mal freien Lauf las­sen soll­ten. Ein Lob des Fluchens! 

Ein Lob des Fluchens

Giovannino Guareschi legge l'Unità
Auch das Lesen einer Zei­tung kann wütend machen: der ita­lie­ni­sche Jour­na­list, Kari­ka­tu­rist und Schrift­stel­ler (u. a. „Don Camillo und Pep­pone“) Gio­van­nino Gua­re­schi 1953 (Autor unbe­kannt, gemeinfrei)

Flu­chen ist im All­ge­mei­nen ver­pönt. Nur warum eigent­lich, ver­dammt noch mal? Ein Text­bei­trag auf der Web­site von Deutsch­land­funk Kul­tur zeigt, warum wir der Wut manch­mal freien Lauf las­sen soll­ten. Ein Lob des Flu­chens also. (Allzu emp­find­li­chen Gemü­tern sei aller­dings von der Lek­türe abzuraten!)

Flu­chen gehört sich nicht. Doch tun wir es stän­dig. Aber nicht genug, obwohl es mehr nützt, als es scha­det. Wir soll­ten der Wut ver­bal freien Lauf las­sen, um uns abzu­här­ten, falls uns selbst mal ein böses Wort trifft.

So heißt es in der Ein­lei­tung. Es folgt eine Auf­zäh­lung vie­ler wei­te­rer Gründe, wes­halb wir mehr flu­chen soll­ten. Wobei hier aus­drück­lich nicht zu Hass und Hetze auf­ge­ru­fen wer­den soll! „Die Gesell­schaft ist gespal­ten, die Stim­mung ist gereizt, wenn nicht aggres­siv.“ Also was tun, zum Teufel?

Leute anschreien? Streit vom Zaun bre­chen? Schlä­ge­reien anzet­teln? Nein, in sol­chen Fäl­len hilft auch ein mil­de­res Mit­tel: das Fluchen.

Und das sei „sogar wis­sen­schaft­lich belegt“.

Unter Über­schrif­ten wie „Das Tabu bre­chen, das keins ist“, „Von Scheiße zu Schei­ben­kleis­ter“, „Wer fickt hier wen?“, „Die Kunst des Flu­chens“ und „Auch in der Poli­tik wird geflucht“ fin­den sich hau­fen­weise Belege dafür, warum Flü­che „zum stärks­ten [gehö­ren], was die Spra­che zu bie­ten hat“:

Sie sind die schärfs­ten Waf­fen, mit denen wir uns ver­bal weh­ren kön­nen, auch wenn es nur darum geht, in einem wüten­den Moment die Welt zu verdammen.

Der Text­bei­trag („Ein Ein­wurf von Lukas Gedzio­row­ski“) vom 6. Dezem­ber 2024: Ein Lob des Flu­chens. Der Bei­trag stellt eine wahre Fund­grube an wei­ter­füh­ren­den Hör- und Text­bei­trä­gen dar, so etwa dazu, warum Flü­che ein Segen sind, wie es zu „Du Opfer!“ kam und zu Debat­ten­kul­tu­ren im Bundestag.

(Siehe hier auch: „‚Potz! Blitz!‘. Vom Flu­chen und Schimp­fen”, ein Bei­trag über eine lei­der schon ver­gan­gene Aus­stel­lung im Museum für Kom­mu­ni­ka­tion Frank­furt am Main, wobei der Bei­trag selbst aber noch aktu­ell ist und viele wei­ter­füh­rende Infor­ma­tio­nen zum Schimp­fen und Flu­chen bereithält!)

Ronald M. Filkas
Gelernter Schriftsetzer im Handsatz, Studium der Germanistik, zertifiziert abgeschlossene Fortbildungen „Web-Publishing Schwerpunkt DTP“ und Online-Redaktion, langjährige Erfahrungen als Schriftsetzer/ DTP-Fachkraft und als Korrektor und Lektor in Druckereien, Redaktionen und Verlagen. Mehr? Seite „Über mich“!

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