Mittelalterliche Handschriften in ihrer ganzen Pracht

Das Museum Ange­wandte Kunst in Frank­furt am Main zeigt in der Aus­stel­lung „Text & Spi­rit“ erst­mals sei­nen voll­stän­di­gen Bestand spät­mit­tel­al­ter­li­cher illu­mi­nier­ter Hand­schrif­ten. Mit­tel­al­ter­li­che Hand­schrif­ten in ihrer gan­zen Pracht! 

Mittelalterliche Handschriften in ihrer ganzen Pracht

Das Museum Ange­wandte Kunst in Frank­furt am Main zeigt in der Aus­stel­lung „Text & Spi­rit. Erleuch­tungs­gra­fik. Mit­tel­al­ter­li­che Hand­schrif­ten zwi­schen All­tags­pra­xis, Luxus und Glaube“ erst­mals sei­nen voll­stän­di­gen Bestand spät­mit­tel­al­ter­li­cher illu­mi­nier­ter Hand­schrif­ten. Laut Museum „han­delt [es] sich dabei um Bücher und Frag­mente mit feins­ter Buch­ma­le­rei und deko­ra­ti­ver Aus­stat­tung aus Gold, Lapis­la­zuli oder Pur­pur”. Sie gehö­ren zum wert­volls­ten Samm­lungs­be­stand des Museums.

Diese Aus­stel­lung ent­stand im Rah­men eines Digi­ta­li­sie­rungs­pro­jekts des Dezer­nats Kul­tur und Wis­sen­schaft der Stadt Frank­furt am Main. Das Museum hat dafür aus sei­ner Samm­lung sol­che Kunst­werke aus­ge­wählt, die auf­grund ihrer Emp­find­lich­keit und ihrer außer­ge­wöhn­li­cher Kost­bar­keit bis­her sel­ten oder noch nie aus­ge­stellt wor­den sind. Die christ­li­chen Gebets­bü­cher des Spät­mit­tel­al­ters in Form von Psal­tern, Bre­vie­ren und Stun­den­bü­chern als illu­mi­nierte Hand­schrif­ten stam­men aus den bür­ger­li­chen Pri­vat­samm­lun­gen der Brü­der Michael (1830–1892) und Albert Linel (1833–1916) sowie von Wil­helm Peter Metz­ler (1818–1904).

Sie ste­hen zugleich für eine Tra­di­tion, bei der Bücher weni­ger der Infor­ma­ti­ons­ver­mitt­lung die­nen, son­dern über den Pro­zess des Sich-​Einfühlens die Rolle eines Medi­ums für eine spi­ri­tu­elle Lebens­ge­stal­tung über­neh­men. Als Lebens­be­glei­ter struk­tu­rier­ten sie den Tag, die Woche, das Jahr sowie das ganze Leben.

Mit der Aus­stel­lung „Text & Spi­rit“ wer­den die Hand­schrif­ten in ihrer christ­li­chen Erleuch­tungs­äs­the­tik aus Schrift, Male­rei und ihrem kost­ba­rem Mate­ri­al­auf­wand aus Per­ga­ment und Gold im Ori­gi­nal vor­ge­stellt. Wobei man das Wort „Spi­rit“ durch­aus auch als Kurz­form für „Spi­ri­tua­li­tät“ lesen darf.

Hier fin­den Sie eine wei­tere Ein­füh­rung und viele Bild­bei­spiele: Museum Ange­wandte Kunst: Samm­lung digi­tal.

Zur Aus­stel­lung fin­den beglei­tende Ver­an­stal­tun­gen wie Füh­run­gen oder Vor­träge statt.

Die Ausstellung:

Museum Ange­wandte Kunst: „Text & Spi­rit. Erleuch­tungs­gra­fik. Mit­tel­al­ter­li­che Hand­schrif­ten zwi­schen All­tags­pra­xis, Luxus und Glau­ben“, Schau­main­kai 17, 60594 Frank­furt. Die Öff­nungs­zei­ten: diens­tags und don­ners­tags bis sonn­tags von 10 bis 18 Uhr, mitt­wochs von 10 bis 20 Uhr. Sie ist noch bis zum 22. Juni 2025 zu sehen.

Eine Redak­teu­rin des Hes­si­schen Rund­funks befand übri­gens, dass dort „abso­lute Prunk­stü­cke“ zu sehen seien. „Die schöns­ten Bücher, die ich je gese­hen habe“: hr2-​Frühkritik: „Glaube an das Schöne: Uralte Hand­schrif­ten im MAK”. Ste­fa­nie Blu­men­be­cker hat in Frank­furt die schöns­ten Bücher ent­deckt, die sie je gese­hen hat. vom 23. April 2025.

(Siehe hier the­ma­tisch pas­send auch „Initia­len als typo­gra­fi­sches Stil­mit­tel“! Dort ist u. a. zu lesen, was es mit dem Begriff „illu­mi­niert“ auf sich hat.)

Ronald M. Filkas
Gelernter Schriftsetzer im Handsatz, Studium der Germanistik, zertifiziert abgeschlossene Fortbildungen „Web-Publishing Schwerpunkt DTP“ und Online-Redaktion, langjährige Erfahrungen als Schriftsetzer/ DTP-Fachkraft und als Korrektor und Lektor in Druckereien, Redaktionen und Verlagen. Mehr? Seite „Über mich“!

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