Der „Scheißtag“ hat ein Datum!

Jede(r) hat einen sol­chen schon erlebt: einen rich­ti­gen, ech­ten Scheiß­tag. Oft im Plu­ral, denn sol­che Tage tre­ten durch­aus auch häu­fi­ger auf. Doch wuss­ten Sie, dass mit die­sem Tag ein kon­kre­tes Datum ver­bun­den ist? Ein Bei­trag klärt auf. 

Der „Scheißtag“ hat ein Datum!

Sie mögen die mög­li­cher­weise vul­gäre Aus­drucks­weise ent­schul­di­gen, doch in der Umschrei­bung als „Sch…tag“ mag die­ser Bei­trag nicht so recht funk­tio­nie­ren. Denn das Wort hat einen Ursprung, der dem inkri­mi­nier­ten Begriff doch sehr nahe kommt.

Also: Jede(r) von uns hat einen sol­chen Tag schon erlebt: einen rich­ti­gen, ech­ten Scheiß­tag. Oft im Plu­ral, denn sol­che Tage tre­ten durch­aus auch häu­fi­ger auf. Doch wuss­ten Sie, dass mit die­sem Tag ein kon­kre­tes Datum ver­bun­den ist? Ein Bei­trag von SWR Kul­tur klärt auf.

Der Begriff „Scheiß­tag“ geht näm­lich ganz im eigent­li­chen Wort­sinn auf Zei­ten zurück, in denen Knech­ten und Mäg­den, aber auch Ange­stell­ten die Zeit, die sie auf der Toi­lette ver­brach­ten, nicht bezahlt wurde. Die Her­ren resp. die spä­te­ren Vor­ge­setz­ten ver­lang­ten von ihren Ange­stell­ten, dass sie die Zeit sämt­li­cher Besu­che auf dem stil­len Ört­chen am Ende eines jeden Arbeits­jah­res nach­hol­ten. Dies geschah meist am 29. Dezem­ber! Und falls die Aus­fall­zei­ten zu hoch waren, musste auch noch am 30. Dezem­ber zur Arbeit ange­rückt werden.

Sie fin­den den kur­zen Text­bei­trag (geschätzte Lese­zeit: zwei bis drei Minu­ten) hier: SWR Kul­tur: „Darum ist der 29. Dezem­ber ein ‚Scheiß­tag‘“ vom 27. Dezem­ber 2024.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre!

Ich kann mich übri­gens noch an meine Lehr­jahre (die heute, neben­bei bemerkt, Aus­bil­dung hei­ßen) erin­nern, als wir Lehr­linge (die heute, neben­bei bemerkt, Aus­zu­bil­dende hei­ßen) einen neuen Lehr­her­ren oder ‑meis­ter (die heute, neben­bei bemerkt, Ausbilder/​-​innen hei­ßen) beka­men. Unser ers­ter war auf­grund einer Beschwerde eines Vaters eines Aus­zu­bil­den­den wegen eines von ihm als skan­da­lös emp­fun­de­nen Buch­ge­schenks in vor­zei­ti­gen Ruhe­stand ver­setzt wor­den. (Es han­delte sich, neben­bei bemerkt, um das Buch „Sex­front“ von Gün­ter Amendt. Durch­aus gewagt, aber bei uns kam es sehr gut an. Außer beim Vater eines unse­rer Mitauszubldenen.)

Der neue Aus­bil­der stellte sich, im Gegen­satz zum vori­gen, der bei uns äußerst beliebt war, bald als ein fürch­ter­li­cher Pedant her­aus. Er notierte sich tat­säch­lich täg­lich die Zei­ten, wenn jemand von uns zu spät kam, wie lange jemand auf der Toi­lette ver­brachte und wer sich zu früh die Hände wusch (wegen des Umgangs mit Blei­let­tern uner­läss­lich!). Also schon vor den Pau­sen und vor Feierabend.

Dies war anfangs der 1970er-​Jahre. Sie sehen also, dass sol­che Zei­ten noch nicht allzu lange zurück­lie­gen! Wir muss­ten diese „Fehl­zei­ten“ aller­dings direkt vor dem Fei­er­abend ableisten.

Bei die­ser Gele­gen­heit wünscht der Autor sei­ner Leser­schaft ein kom­men­des Jahr mög­lichst ohne sol­che Tage. Auch im über­tra­ge­nen Sinn!

Siehe (hier) auch

Ronald M. Filkas
Gelernter Schriftsetzer im Handsatz, Studium der Germanistik, zertifiziert abgeschlossene Fortbildungen „Web-Publishing Schwerpunkt DTP“ und Online-Redaktion, langjährige Erfahrungen als Schriftsetzer/ DTP-Fachkraft und als Korrektor und Lektor in Druckereien, Redaktionen und Verlagen. Mehr? Seite „Über mich“!

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