Die Schriftart Helvetica gehört immer noch zu den populärsten überhaupt. Dabei hieß sie anfangs gar nicht so, sondern Neue Haas-Grotesk, benannt nach dem Geschäftsführer der Haas’schen Schriftgießerei in Münchenstein bei Basel. Entworfen vom Grafiker Max Miedinger, wurde sie erst vier Jahre später umbenannt. Ein lesenswerter englischer, mit Beispielen reich bebilderter Artikel von Jacobo Prisco von CNN gratuliert zu 60 Jahren Helvetica: „The game-changing design made to go unnoticed“.
Die Helvetica hat sicherlich als Vorbild für etliche andere serifenlose Schriften gedient. Die Arial in älteren Windows-Versionen ist ihr recht ähnlich, in Details aber stark abweichend. Hier kann man vergleichen: https://www.fonts.com/content/learning/fyti/typefaces/arial-vs-helvetica.
Ich mag beide nicht besonders, mir sind c und e viel zu geschlossen. Frutiger wirkt da auf mich wesentlich freundlicher, aber das ist ja letztlich Geschmackssache. Und auch sie hat viele nachgeahmte Schriften.
Immerhin ist glücklicherweise die Zeit vorbei, da man im Web auf wenige Standardschriften festgelegt war. Heute kann man aus einer Vielzahl von kostenlosen oder kostenpflichtigen Webfonts diejenige aussuchen, die am besten zum Inhalt der Website passt. Nur muss sie natürlich gut leserlich sein.
Der größte und grundlegendste Unterschied zwischen Arial und Helvetica ist der, dass Erstere für den Gebrauch an Bildschirmen, die Helvetica aber lange vor der Einführung von Desktop-Computern entworfen wurde. Ich persönlich halte die Arial für eine ziemlich charakterlose Schrift, und ich kann nicht verstehen, warum sie so häufig etwa auch für Word-Dokumente verwendet wird. Viele nutzen sie wohl hauptsächlich deswegen, weil sie als eine der Standardschriften voreingestellt ist. Für einen Firmen-Jahresbericht mag Arial angemessen sein, für viele andere Zwecke gerade persönlicherer Natur empfehle ich, andere Schriften zu verwenden. Siehe übrigens hier auch „Was sagt die Schriftwahl über Sie aus?“!