Was, bitte, ist ein Dosendiktat?

Dosen­dik­tat? Nie gehört, wer­den Sie sehr wahr­schein­lich den­ken. Nun, es han­delt sich um einen Begriff aus der Schü­ler­spra­che. Die­sen und wei­tere Bei­spiele erklärt ein Arti­kel aus einem Schulmagazin. 

Schule wan­delt sich, Lehr­me­tho­den ebenso. Und mit den heu­ti­gen Lehr­me­tho­den dürfte kaum jemand bewan­dert sein. Vor allem die nicht, die ein Dik­tat noch als etwas kann­ten, das von einer Lehr­kraft Satz für Satz vor­ge­le­sen und von der Schü­ler­schaft schrift­lich umge­setzt wurde. So sagen Ihnen Begriffe wie das „Dosen­dik­tat“ sehr wahr­schein­lich nichts. Es sei denn, Sie sind eine Lehr­kraft. Oder Schü­le­rin oder Schüler.

Was, bitte, ist ein Dosendiktat?

Nun, das Dosen­dik­tat ist eine Abwand­lung des Lauf­dik­tats. Bei einem sol­chen zer­schnei­det die Lehr­kraft „ihr Dik­tat in ein­zelne Sätze (oder bei den Klei­ne­ren in Satz­teile), ver­teilt die Papier­strei­fen im Raum – und los geht das Gewusel.“

Die Kin­der gehen zur Sta­tion mit dem ers­ten Satz, lesen ihn und prä­gen ihn sich ein. Zurück am Platz schrei­ben sie den Satz aus dem Gedächt­nis auf. Danach lau­fen sie zur nächs­ten Sta­tion, lesen und mer­ken sich wie­der einen Satz, schrei­ben ihn auf und so wei­ter. Auf diese Weise trai­niert das Dik­tat zusätz­lich die Kon­zen­tra­tion, und die Bewe­gung för­dert das Ler­nen. Des­halb ist das so genannte Lauf­dik­tat eine beliebte Unter­richts­me­thode, gerade in der Grundschule.

Das im Titel genannte Dik­tat funk­tio­niert ähnlich:

Hier muss das eine in das andere: Lehr­kraft oder die Schü­ler selbst zer­schnei­den einen Dik­tat­text in Sätze oder Sinn­ab­schnitte. Eine Schü­le­rin liest den ers­ten Abschnitt laut vor und steckt ihn dann in eine Dose mit Schlitz. Anschlie­ßend schrei­ben alle Schü­ler den Sinn­ab­schnitt in ihr Heft, bevor der oder die nächste an der Reihe ist. Wenn alle Sätze auf Papier gebannt sind, wird die Dose geöff­net und der Text wie­der zusam­men­ge­setzt. Wer hat die wenigs­ten Fehler?

So sol­len Kon­zen­tra­tion, Gedächt­nis und Wort­schatz trai­niert werden.

Wei­tere Bei­spiele aus der Schü­ler­spra­che wie „Grup­pen­puz­zle“, „Fish­bowl“ (Gold­fisch­glas), „Kugel­la­ger“, „Argumente-​Bazar“, „Blät­ter­la­wine“, „Blitz­licht“, „Pla­ce­mat“ (Tisch­deck­chen), „Glückstopf“ und „Ziel­scheibe“ erklärt die­ser Bei­trag aus dem Maga­zin SCHULE: „Unter­richts­me­tho­den: Was bitte ist ein ‚Dosen­dik­tat‘?“ vom 20. Sep­tem­ber 2022.

Siehe auch

Ronald M. Filkas
Gelernter Schriftsetzer im Handsatz, Studium der Germanistik, zertifiziert abgeschlossene Fortbildungen „Web-Publishing Schwerpunkt DTP“ und Online-Redaktion, langjährige Erfahrungen als Schriftsetzer/ DTP-Fachkraft und als Korrektor und Lektor in Druckereien, Redaktionen und Verlagen. Mehr? Seite „Über mich“!

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